Besondere Aspekte beim Kleinkind

Vertrauen wächst durch liebende Konsequenz

Die konsequente und zuverlässige Liebe der Eltern erhalten und steigern das Urvertrauen im Kleinkind. Ein Ja ist ein Ja, Nein bleibt Nein, und zwar immer: heute und morgen. Das Kind erfährt: ich kann mich auf meine Eltern verlassen. Dies gibt ihm Halt und den Mut, die Welt zu entdecken. Diese zuverlässige Konsequenz müssen Eltern aufbringen im Reden aber auch im Handeln.

Für das Kind müssen die Reaktionen der Erzieher vorhersehbar und voraussagbar sein.

Grenzen setzen

Nach dem zweiten Lebensjahr komm der Zeitpunkt, in dem das Kind Ich sagen lernt und damit auch Ich meint. Zu diesem Zeitpunkt häufen sich die Vorgänge, dass ein Konflikt entsteht zwischen dem Wollen des Kindes einerseits und dem Dürfen, Sollen oder Müssen des Kindes andererseits. Dieser Konflikt äussert sich in zahlreichen Trotzreaktionen. Eltern müssen jetzt klar unterscheiden, was das Kind darf, was es soll und was es muss. Jetzt gilt es sinnvolle Grenzen zu setzen. An diesen gesetzten Grenzen müssen Sie unerschütterlich festhalten. Dabei ist es ganz wichtig, dass beide Elternteile am gleichen Strick ziehen. Kinder reiben sich an den Grenzen, die wir ihm setzen. Die Grenzen zeigen ihm jedoch die Richtung an und geben Halt. Genau so, wie der Pfahl, welchen wir der Sonnenblume hinstellen, damit sie gerade und ohne zu knicken gegen den Himmel wächst.


Spannungen ertragen lernen

Eine wichtige erzieherische Aufgabe schon beim Kleinkind ab dem ersten Lebensjahr ist es, das Kind allmählich an das Ertragen von Spannungen zu gewöhnen. Das Kind lernt zu warten. Nicht alle Bedürfnisse müssen sofort erfüllt werden. Die Zeit des Wartenkönnens steigert sich mit dem Alter des Kindes. Geschieht dies nicht, wird das Kind verwöhnt. Ein Mensch ist verwöhnt, wenn er an andere zum Zeichen ihrer Liebe Sach- und Leistungs-ansprüche stellt.

Bsp: Das Kind lernt, dass sein Bedürfniss nach Nahrung nicht sofort gestillt werden muss. Es lernt, dieses Hungergefühl auszuhalten. (Dies gilt nicht in den ersten Lebensmonaten).

Urvertrauen

Wenn es gelungen ist, dem  Kleinkind ein Urvertrauen zu schenken, dann haben wir es bei einem Sechsjährigen mit einem Kind zu tun, das mit einem totalen Vertrauen auf die Welt zugeht.

Urvertrauen ist die Erfahrung bedingungslos geliebt zu werden. Es ist auch die Erfahrung, dass das Leben gelingt. Die Erfahrung, von guten Mächten umfangen zu sein, die Stärker sind als alle Widrigkeit und Spannung des Lebens.

Das kindliche Urvertrauen schenkt dem Kind Sicherheit und Geborgenheit auch in neuen und ungewohnten Lebenslagen.

Es lässt Enttäuschen leichter verkraften und gibt die Bereitschaft, Fehler anderer schnell zu verzeihen.