Besondere Aspekte beim Schulkind

Entscheidungen selber treffen - Verantwortung übernehmen

Im Schulalter ist das Kind zunehmend auf sich selber angewiesen. Es verlässt immer öfter sein "Nest". Die Eltern sind nicht mehr immer in erreichbarer Nähe. Andere Personen werden wichtig: Lehrpersonen, Freunde, ... Jetzt lernt das Kind, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Es lernt auch, dass es falsche Entscheidungen trifft, und mit deren Konsequenzen muss es daraufhin umgehen. Die Eltern helfen ihren Kindern, indem sie für sie da sind. Mit ihm immer wieder in den Dialog treten. Aber auch, indem Sie das Kind zunehmend loslassen, ihm Raum geben, die eigenen Entscheidungen zu treffen und ihm helfen, die Verantwortung zu übernehmen. Das Kind wird stärker und lernt, sich anhand eines Wertesystems zu entscheiden.


Kinder erleben, erobern und verstehen die Welt als Ganzes und in spielerischer, selbstverständ­licher Verbindung mit sich selbst, ihrer Familie, ihren Erfahrungen und dem „lieben Gott“. Sie erleben, wie ihre Welt immer größer und dabei immer vielfältiger wird, und wie darin auch Widersprüche, Entscheidungsmöglichkeiten und Verletzungen wachsen. 

Eine frohe Atmosphäre zu Hause, das Wieder­finden und Zusammenfinden am Familientisch und gutes, aufmerksames Zuhören tut ihnen gut. 

Eltern begleiten ihr Kind dabei, immer neue und immer größere Entscheidungen zu treffen. Während sie ihr Kind stark machen, eigene Schritte zu tun und selbstständige Entscheidungen zu treffen, zeigen sie ihm gleichzeitig, wie sehr sie sich an ihm und an seinen starken Seiten und seiner eigenen Persönlichkeit freuen, und wie sie schwierige Zeiten und Seiten mit ihm gemeinsam angehen.

konkret

Bsp: Das Erstklasskind hat die Schultasche in der Schule vergessen. Zu Hause merkt es dies. Die Mutter gibt ihm die Wahlmöglichkeit: "Du kannst die Tasche holen oder du beichtes morgen der Lehrerin, dass du die Hausaufgaben nicht machen konntest und schlägst ihr vor, die Hausaufgaben am Mittwochnachmittag zu machen. Das Kind möchte nicht noch einmal den Weg in die Schule auf sich nehmen. Es entscheidet sich, am Morgen der Lehrerin gegenüber zu treten und eine Lösung für die ungemachten Hausaufgaben zu finden. Die Lehrerin ist nicht glücklich über die unerledigten Hausaufgaben, lobt aber das mutige Eingeständnis des Kindes und ist auch mit der Lösung zufrieden, welche das Kind vorbringt.